Der therapeutische Tischbesuch TTB - die wertschätzende Kurzzeitaktivierung
Ein immer größer werdender Dokumentationsbedarf und die ansteigende Pflegebedürftigkeit der Bewohner bringen die Mitarbeiter an die Grenzen ihres Zeitpotentials. Trotzdem benötigt der alte Mensch eine kommunikative Einbettung im Tagesablauf, um sich geborgen zu fühlen und mobil zu bleiben. An dieser Stelle setzt der therapeutische Tischbesuch ein.
Die Methode wurde von dem Geronto-Sozialtherapeuten Bernd Kiefer begründet und entspricht den Vorgaben der Grundsatzstellungnahme „Pflege und Betreuung von Menschen mit Demenz in stationären Einrichtungen“ des MDS (2109). Es handelt sich um eine leicht erlernbare und im Pflegealltag einfach umsetzbare Methode zur Kurzzeitaktivierung. Die Methode wurde 1990 im direkten Umgang mit hochbetagten Menschen entwickelt und in den letzten Jahren durch den Begründer und seine Kollegin Bettina Rudert ständig weiterentwickelt.
Unter TTB versteht man das systematische und zeitlich kurz begrenzte Aufsuchen der pflegebedürftigen Menschen an ihrem Sitzplatz unter Einbeziehung kommunikationsanregender Medien. Obwohl sich die therapeutische Zuwendung des TTB teilweise nur auf ein bis zwei Minuten beschränkt, führt sie zu einer deutlichen Steigerung der Lebensqualität und Kommunikationsfähigkeit, bei einer gleichzeitigen Minderung von Unruhe und Regression. Mitarbeiter aus allen Arbeitsbereichen, sowie Angehörige und Ehrenamtliche erlernen und erleben in dieser Fortbildungsveranstaltungen eine einfache, effektiv zu nutzenden Methode, die die Kommunikation mit demenzkranken Menschen entscheidend bereichert.
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